Bildaufbau in der Fotografie

Bildaufbau in der Fotografie: Goldener Schnitt, Drittelregel & mehr

Bildaufbau in der Fotografie: Goldener Schnitt, Drittelregel & mehr

  1. Bildaufbau in der Fotografie: Der Goldene Schnitt

Der Goldene Schnitt ist ein uraltes Prinzip aus Mathematik, Kunst und Architektur. Es beschreibt ein besonders harmonisches Teilungsverhältnis: Eine Strecke oder Fläche wird im Verhältnis 1:1,618 geteilt. Dieses Verhältnis wirkt auf das menschliche Auge besonders ausgewogen und angenehm.

Anwendung in der Fotografie:

  • Teile das Bild horizontal und vertikal nach dem Goldenen Schnitt.
  • Platziere Hauptmotive auf den entstehenden Linien oder Kreuzungspunkten.
  • So entstehen Bilder, die natürlich und trotzdem spannend wirken.
  • Ein durchdachter Bildaufbau in der Fotografie kann zwischen einem belanglosen und einem beeindruckenden Foto entscheiden
Illustration des Goldenen Schnitts in der Fotografie mit gelben Linien auf einer Landschaft
Goldener Schnitt – KI-generiertes Beispielbild zur Bildkomposition
  1. Die Drittelregel

Die Drittelregel ist eine vereinfachte Version des Goldenen Schnitts – und besonders praktisch im Alltag, da viele Kameras Rasterlinien anzeigen, die das Bild in 3×3 Felder teilen.

So geht’s:

  • Aktiviere das Raster in deiner Kamera oder Bildbearbeitung.
    (Aktiviere das Raster in deiner Kamera oder Bildbearbeitung – diese Einstellung gibt es bei fast allen Geräten, egal ob Smartphone, Digitalkamera oder Spiegelreflex)
  • Vermeide es, das Hauptmotiv in die Mitte zu setzen.
  • Stattdessen: Platziere es entlang der Drittellinien oder auf einem der vier Kreuzungspunkte.

Beispiel:

Ein Porträt wirkt spannender, wenn die Augen auf der oberen Drittellinie liegen. In der Landschaftsfotografie wird oft der Horizont auf die obere oder untere Linie gelegt.

Beispielbild zur Drittelregel in der Fotografie mit Rasterlinien über einer Landschaft
Beispielbild: Drittelregel als Gestaltungsprinzip – KI-generiert
  1. Die Goldene Spirale

Die Goldene Spirale basiert auf dem Goldenen Schnitt und folgt dem Verlauf einer logarithmischen Spirale. Sie findet sich in vielen natürlichen Formen wieder (Schnecken, Wirbelstürme, Pflanzen).

In der Fotografie:

  • Die Spirale beginnt in einer Ecke und führt zum Zentrum.
  • Das Hauptmotiv wird in der Mitte der Spirale platziert.
  • Linien, Bewegungen oder Formen im Bild folgen idealerweise dem Verlauf der Spirale.

Wirkung:

Die Goldene Spirale zieht das Auge sanft und gezielt zum Fokuspunkt. Ideal bei dynamischen Motiven wie Wellen, Straßen oder sich bewegenden Menschen.

Illustration der Goldenen Spirale in der Fotografie mit einer Sonnenblume als Beispielmotiv
Beispielbild: Goldene Spirale als Kompositionshilfe – KI-generiert
  1. Negativer Raum (Negative Space)

Was ist das?

Der negative Raum ist der leere oder ungenutzte Bereich in einem Foto – also alles, was nicht dein Hauptmotiv ist. Er ist nicht „leer“ im Sinne von belanglos, sondern spielt eine entscheidende Rolle in der Bildwirkung.

Warum ist er wichtig?

  • Er gibt dem Hauptmotiv Raum zum Atmen.
  • Er sorgt für Ruhe und Klarheit.
  • Er kann Spannung erzeugen, besonders wenn das Motiv „in die Leere schaut“.

Beispiel:

Ein Vogel, der auf einem Ast sitzt – mit viel Himmel um ihn herum. Der Himmel ist der negative Raum und lenkt den Blick genau auf das Tier.

Vogel auf Ast mit viel freiem Raum im Bild – Beispiel für negativen Raum in der Fotografie
Beispielbild: Negativer Raum – bewusste Leere für klare Bildwirkung (KI-generiert)
  1. Linienführung im Bildaufbau in der Fotografie

Was ist das?

Linien in einem Bild – ob natürlich (Wege, Flüsse, Zäune) oder künstlich (Architektur, Schatten) – lenken den Blick des Betrachters. Gute Linienführung steuert, wie das Auge durchs Bild wandert.

Wie funktioniert’s?

  • Führende Linien führen vom Bildrand ins Zentrum oder zum Motiv.
  • Diagonalen erzeugen Spannung und Dynamik.
  • Horizontale Linien wirken ruhig, vertikale kraftvoll.

Tipp:

Achte darauf, dass Linien nicht „aus dem Bild hinausführen“, sondern zum Motiv oder ins Bild hinein.

Geschwungene Landstraße als Beispiel für Linienführung in der Bildkomposition
Beispielbild: Linienführung zur Blicklenkung – KI-generiert
  1. Farbkomposition & Kontraste

Was ist das?

Farben erzeugen Stimmung, betonen Details und strukturieren das Bild. Farbkomposition meint das bewusste Einsetzen von Farbharmonie oder Gegensätzen, um das Bild ausdrucksstärker zu machen.

Wichtige Konzepte:

  • Komplementärfarben (z. B. Blau und Orange) erzeugen starken Kontrast und Spannung.
  • Analogfarben (Farben, die im Farbkreis nebeneinanderliegen) wirken harmonisch.
  • Farbkontrast kann das Motiv vom Hintergrund abheben.

Beispiel:

Ein rotes Boot auf blauem Wasser fällt sofort ins Auge – wegen des hohen Farbkontrasts. Auch eine Rote Mohnblume vor einem blauen Himmel ist ein sogenannter Eyecatcher.

Rote Mohnblume in einem Feld blauer Kornblumen – Beispiel für Farbkontrast in der Fotografie
Beispielbild: Farbkontraste bewusst eingesetzt – KI-generiert

Fazit: Regeln kennen, um sie zu brechen

Goldener Schnitt, Drittelregel und Spirale sind keine festen Gesetze – aber sie sind exzellente Werkzeuge für den Einstieg in die Bildkomposition. Sie helfen dir, deine Fotos harmonischer, strukturierter und spannender zu gestalten. Und wenn du sie beherrschst, kannst du sie bewusst brechen – für umso stärkere Bilder.

Tipp: Beobachte große Meisterwerke in Fotografie, Malerei oder Film. Du wirst überrascht sein, wie oft diese Prinzipien eingesetzt werden.

Hinweis: Alle in diesem Artikel gezeigten Bilder wurden mit Hilfe künstlicher Intelligenz (KI) generiert und dienen ausschließlich der Veranschaulichung.

Einen anschaulichen Artikel gibt es dazu auch bei WKI Wiki – Bildgestaltung

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