Makrofotografie mit der Nikon Z7 II: Warum aus f/2.8 oft f/5.6 wird

Makrofotografie mit der Nikon Z7 II – NIKKOR Z MC 50mm und 105mm Makroobjektive, effektive Blende erklärt

Makrofotografie Nikon Z7 II: f/2.8 vs. f/5.6 & Fokus Peaking erklärt

In diesem Artikel über Makrofotografie mit der Nikon Z7 II erklären ich, warum die Kamera im Nahbereich nicht immer f/2.8 anzeigt…
Makrofotografie Nikon Z7 II f/2.8 f/5.6 effektive Blende Fokus Peaking

Wenn du mit der Nikon Z7 II und einem der beiden Z-Mount-Makroobjektive fotografierst – dem Z MC 105mm f/2.8 VR S oder dem Z MC 50mm f/2.8 – wirst du bei Nahaufnahmen feststellen:

Deine Kamera zeigt nicht mehr f/2.8, sondern z. B. f/4 oder f/5.6, obwohl du f/2.8 eingestellt hast.

Ist das ein Fehler? Ganz und gar nicht! Was du hier erlebst, ist ein typischer Effekt der Makrofotografie: die sogenannte effektive Blende. In Kombination mit dem Fokus-Peaking-Modus der Z7 II ergibt sich ein hochpräzises Setup – wenn du weißt, wie es funktioniert.

Warum zeigt mein Makroobjektiv im Nahbereich nicht f/2.8?

Ganz einfach: Bei starken Nahaufnahmen (z. B. im Maßstab 1:1) verlängert sich der Lichtweg im Objektiv, was zu Lichtverlust führt. Die Kamera erkennt das und zeigt dir nicht nur die eingestellte Blende, sondern die effektive Blende, also den tatsächlichen Lichtwert.

Was ist die effektive Blende?

👉 Kurze Erklärung:

Die effektive Blende berücksichtigt den Lichtverlust, der entsteht, wenn du sehr nah fokussierst. Je näher du ans Motiv gehst, desto mehr muss das Objektiv „ausziehen“ – und dadurch geht Licht verloren.

🧮 Formel:

Effektive Blende = eingestellte Blende × (1 + Abbildungsmaßstab)

📌 Beispiel:
Du stellst f/2.8 ein, fotografierst bei 1:1 →
Effektive Blende = f/2.8 × (1 + 1) = f/5.6

Effektive Blende im Vergleich: Nikkor Z MC 50mm f/2.8 und 105mm f/2.8 VR S bei Nahaufnahmen mit der Nikon Z7 II
Wie sich die effektive Blende bei Makroaufnahmen verändert
Detailansicht NIKKOR Z MC 105mm f/2.8 VR S – Schalter für Fokus und Limitierung
AF/MF-Umschalter und Fokus-Limiter am NIKKOR Z Makroobjektiv
Nikon Z-Kamera mit Makroobjektiv fotografiert Blüte im Live-View
Präzises Fokussieren bei Nahaufnahmen

Verständnisfrage: „Aber… wenn ich die Blende von f/2.8 auf f/4 stelle, fällt doch auch weniger Licht auf den Sensor – das ist doch dasselbe?“

Ja – aber nur teilweise!
Der Unterschied ist:

 

Eingestellte Blende

Effektive Blende

Was du machst

Du veränderst aktiv die Öffnung der Blende

Du veränderst den Fokusabstand, die Öffnung bleibt gleich

Was passiert

Weniger Licht fällt durch eine kleinere Öffnung

Lichtverlust durch Verlängerung des Auszugs

Folge

Mehr Tiefenschärfe, weniger Bokeh

Gleiche Tiefenschärfe, aber weniger Licht

Beispiel

f/4 = kleiner als f/2.8

f/2.8 bei 1:1 = effektiv wie f/5.6

Warum f/2.8 nicht immer f/2.8 ist

Die eingestellte Blende ist die Zahl, die du an der Kamera wählst (z. B. f/2.8). Die effektive Blende ergibt sich zusätzlich aus dem Abbildungsmaßstab – also wie nah du am Motiv bist. Je näher du bist, desto mehr Licht geht durch den längeren Auszug verloren – die Kamera berechnet das und zeigt dir die effektive Blende an, damit du korrekt belichten kannst.

Nikon Z Makroobjektive im Überblick

🔹 NIKKOR Z MC 105mm f/2.8 VR S

  • Professionelles Makro mit Bildstabilisierung
  • Großer Arbeitsabstand (~29 cm bei 1:1)
  • Besonders gut für Natur, Produkt, Insekten

🔹 NIKKOR Z MC 50mm f/2.8

  • Kompakt, leicht, günstiger
  • Kürzerer Arbeitsabstand (~16 cm bei 1:1)
  • Ideal für Reproduktionen, Food, Deko

📌 Beide zeigen automatisch die effektive Blende an – ein echter Vorteil der Z-Serie.

Scharfstellen im Millimeterbereich: Fokus Peaking auf der Nikon Z7 II

In der Makrofotografie kann die Tiefenschärfe weniger als 1 mm betragen. Das bedeutet: Schon kleinste Verschiebungen – sei es durch die Kamera, das Motiv oder minimale Fokusabweichungen – führen dazu, dass der gewünschte Punkt nicht scharf abgebildet wird.

Selbst der leistungsstarke Autofokus der Nikon Z7 II kommt hier schnell an seine Grenzen, besonders bei:

  • kontrastarmen Motiven (z. B. hell auf hell)
  • strukturlosen Flächen (z. B. Papier, Haut, glatte Produkte)
  • sehr kleinen Details (z. B. Pollen, Insektenaugen, Schmuck)

Die Lösung: Manuelles Fokussieren – unterstützt durch Fokus Peaking.

💡 Warum Fokus Peaking?

Der Fokus-Peaking-Modus hebt die scharfen Bereiche im Bild farblich hervor. Während du am Fokusring drehst, zeigt dir die Kamera live, wo sich die Schärfe befindet.
So kannst du dein Motiv punktgenau manuell scharfstellen – z. B. auf ein einzelnes Haar, einen Blütenstempel oder das Facettenauge einer Biene.

Warum Fokus Peaking?

Der Fokus-Peaking-Modus hebt die scharfen Bereiche im Bild farblich hervor. Während du am Fokusring drehst, zeigt dir die Kamera live, wo sich die Schärfe befindet. So kannst du dein Motiv punktgenau manuell scharfstellen – z. B. auf ein einzelnes Haar, einen Blütenstempel oder das Facettenauge einer Biene.

Vorteile von Fokus Peaking im Makro-Alltag:

  • ✔️ Präzise Kontrolle bei extrem geringer Schärfentiefe
  • ✔️ Visuelles Feedback im Sucher oder Display – in Echtzeit
  • ✔️ Besser als AF bei kleinen, kontrastarmen Motiven
  • ✔️ Ideal für statische Szenen, Studioarbeiten, Fokus-Stacking
  • ✔️ Spart Ausschuss und spart Zeit bei der Nachbearbeitung

Tipp: Du kannst zusätzlich mit der Lupenfunktion (Bildausschnitt vergrößern) kombinieren, um absolute Präzision zu erreichen.

So aktivierst du Fokus Peaking auf der Nikon Z7 II

Schritt 1: Funktion aktivieren

  1. Menü → Individualfunktionend11 – Fokus-Peaking-Anzeige
  2. Aktiviere:
    • Peaking-Anzeige: Ein
    • Peaking-Stufe: Mittel oder Hoch
    • Peaking-Farbe: z. B. Gelb oder Rot

Schritt 2: Fokusmodus auf MF stellen

  • Über das „i“-Menü oder direkt am Objektiv

Schritt 3: Livebild aktivieren

  • Fokus Peaking funktioniert nur im Live-View oder Sucher, nicht im Info-Display
  • Beim Drehen des Fokusrings erscheinen farbige Konturen an den scharfen Bildstellen
  1. Menü → Individualfunktionen → f1 – i-Menü anpassen
  2. Wähle einen freien Slot
  3. Füge „Peaking-Anzeige“ hinzu → schnell ein-/ausschaltbar

Vergleich: 105mm vs. 50mm

Feature

Z MC 105mm f/2.8

Z MC 50mm f/2.8

VR (Stabilisierung)

Gewicht

ca. 630 g

ca. 260 g

Arbeitsabstand bei 1:1

~29 cm

~16 cm

Bokeh

weicher, stärker

weniger Freistellung

Preis

höher

günstiger

Fazit: Deine Nikon Z7 II ist perfekt für Makro – wenn du weißt, wie:

✅ Du verstehst jetzt, warum deine Kamera nicht immer f/2.8 zeigt
✅ Du kennst den Unterschied zwischen eingestellter und effektiver Blende
✅ Du hast Fokus Peaking unter d11 aktiviert
✅ Und du weißt, wie du sicher scharfstellst

Damit steht deiner nächsten Makroserie in Top-Qualität nichts mehr im Weg.

Und bei Wiki gibt es noch mehr Infos zu Blenden & Co:

Blendenzahl

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